Die Seele des Waldes

im moment, also sogar heute begonnen, hab ich eine zeichnung die so eine strenge und starke muse hat, dass sie mir keinen fehler erlaubt. ich war samstag in wald, der nebel hatte sich den ganzen tag schon drückend auf die landschaft gelegt und alles, bis in die kleinsten ritzen durchnässt und erkaltet. ich ging also hinaus und verharrte bei einem spinnennetz mit bestimmt tausend winzigen perlen, die im fahlen nebellicht nur einen schwachen glanz hatten. also ich weiter ging entdeckte ich ein schwammerl, und dann noch eines, und immer mehr, bis es hunderte waren, ich kannte die meisten nicht und es waren bestimmt 20 arten. auch auf ihnen und auf jeder nadel der bäume hangen wassertropfen. da ich nicht anders kann, ging ich schon bald nur mehr abseits der wege und watete durch hohes hellbraunes durchnässtes gras, und feilschte mit brombeerstauden um meine hosen und heile haut. unter dem bäumen strahlte das moos grün und die fliegenpilze rot. die risse in den dünnen pilzen, waren mit einem weißen schimmel überzogen, dessen feine härchen wiederum wassertropfen fingen. Man hörte nichts als tropfen auf blätter fallen, der horizont war 10 m entfernt, wo er sich in nebel auflöste. ich sog die schwere luft ein und fühlte die ruhe, einsamkeit, kälte, nässe,.. 

als ich dann im zug saß und die musik durch meinen kopf schwang, sah ich vor meinen geschlossenen augen, wie sich etwas zwischen den bäumen bewegte, wieder mit dem gras verschmolz und den fremdling mit großen braunen augen beobachtete. der geist des waldes. mal ein tier, mal ein licht, doch wäre sie ein mensch, wäre sie an diesem tag bleich und nass, kalt. ihre haare wäre das braune rissige gras und die brombeerdornen. auf ihren händen wären perlenbesetzte spinnennetze und flechten würden ihre beine ud schultern schmücken. 

mein bild kommt mir jetzt wieder vollkommen unzureichend vor.. eig sollte ich sie in öl malen

neu700hoch