Um die folgende Geschichte zu verstehen, musst du erst von zwei anderen Kreaturen erfahren. Die einen sind die Sharaszenen!
Die anderen nennen sich Sheiras. Zu ihnen gibt es eine andere Seite.
Sharaszenen sind gefährliche Bestien, die ein grünes Licht in ihren schwarzen gatten Leibern tragen. Sie sind sehr schnell auf ihren vier krallenbesetzten Klauen und überaus gewandt in der Bewegung ihrer langen zackigen Wirbelsäule die in einer weiteren Klaue am Schwanz endet. Ein zusätzlicher Muskel, der sich vom Unterkiefer über die Schnauze erstreckt ermöglicht ihnen mit ihren langen Zähnen Knochen und Steine zu zerbeißen. Sie leben in kleinen versteckten Gruppen und greifen in ihrer Kampfeslust regelmäßig Völker an mit dem einzigen Ziel, sie zu vernichten. Trotz bester Verteidigungssysteme hat noch kein Volk ihnen wiederstanden oder überlebt und somit konnte auch nie jemand ihr Geheimnis überbringen. Die Art ihres Angriffs.. Mit Hass und Wut im Leib visieren sie eines ihrer Oper an, meist eines in einer großen Menge oder an ungeschützen Orten. Dann speien sie ihr grünes Licht aus ihren Hälsern und schleudern es ihm antgegen. In scheinbar verwirrt zuckeden Bahnen schnellt das Licht auf das andere Wesen zu und im Augenblick da es es berührt, ward es nicht mehr dort, sondern anstatt dem Opfer der Sharaszene. Und bevor das Volk reagieren kann, sitzen die Sharazenen mitten unter ihnen auf ihren Leichen. Dann grinsen sie schauerhaft sie und ziehen weiter.
Sie hatte ihr Leben lang verträumt in die Ferne geblickt, bis vor wenigen Tagen hatte sie auch die Freiheit dazu.
Soweit man blickt, nur weißer, kalter, ewiger Schnee, der glitzert und die Farben der untergehenden Sonne bricht. Die Luft ist ruhig und still, seit Jahrhuderten liegt hier der selbe Schnee und selbst er hat nie einen Windhauch gespürt. So ist das hier im Land der Stille. Doch heute tanzt hier ein Mädchen, sie dreht sich schnell und doch ruhig im Kreis und ihre Kleider fliegen im großen Radius um sie, wie Blüten im Wind. Ein Blutstropfen färbt das perfekte Weiß, dann noch einer und noch einer. Sie hat ihren dicken Mantel und alle Kleider von der Brust genommen und schaut auf ihre blutverschmierten Hände. Von der rechten Schulter zur Hüfte zieht sich eine lange tiefe Furche durch ihren Körper, blutet und blutet. Doch sie wird nicht schwächer und stirbt nicht, sie ist nur neugierig. Warum lebt sie? Sogar ihre rechten Rippen sind durchtrennt und manchmal hat sie das Gefühl deshalb nicht mehr so stabil zu sein. Sie kann in die Wunde hinein greifen und spürt keinen Schmerz, nur die zerschmetterten Knochen und das warme Blut. Dieses hat sich im schnee verteilt zieht jetzt einen roten Kreis um sie. Das letzte Abendlicht verfängt sich in ihren kinnlangen Locken und spiegelt von ihren violetten Augen wider, selbst ihre Wimpern glänzen in pasteligem blau-rosa. Ihre dicken Schuhe, die Kleider und der Mantel, die an ihrern Hüften hängen scheinen sinnlos bei der unnäturlichen Wärme, die von der Wunde ausgeht.
In dem Moment als sie zu den ersten Sternen hinaufblickt erscheint ein grünes fasriges Leuchten am Himmel, nur für eine Nanosekunde, implodiert und plötzlich fällt ein riesenhaftes schwarzes Wesen auf sie zu, es öffnet den Rachen und speit das grüne Leuchten aus seinem hals, das in rasender Geschwindigkeit vom Schwung hin und her geworfen auf sie zukommt. Sie streckt die Hand aus und die Wucht des Lichts wirft sie aus ihrem blutigen Kreis. Sie hält mit beiden Händen die seltsame Licht, welches nun versucht sich loszureißen, doch aus Angst, es könnte ihr was tun, denn es wirkt als wäre das der einzige Sinn seiner Existenz, hält sie es nur noch fester. Während dessen fällt das unheilsame Wesen vom Himmel und landet genau dort, wo das Mädchen zuvor stand. Es hat seine schwarzen Augen, die tief innen grün zu leuchten scheinen, weit aufgerissen und kreischt verzweifelt und irritiert, denn das war nicht sein Plan gewesen. Das Mädchen kommt wieder auf die Beine und starrt das fünf Meter entfernte eschöpf erschrocken an. Dann blickt sie auf das Licht, so stark und überwältigend, als wäre es das Herz das Wesens selbst, pocht es und lebt! Langsam zieht es Fäden, die länger und länger werden, als würde es zerschmelzen, doch umhüllt dabei das Mädchen. Das Geschöpf schreit laut auf und verzerrt sein Gesicht noch stärker, es hat einen großen mit unzähligen scharfen Zähnen besetzten Schlund und lange große Hörner, scharfe Schuppen und groteske Augen. Es setzt seine mit riesigen Krallen bestückten Klauen eine nach der anderen in den weißen Schnee und komt geduckt und hastig näher. Sie sieht mit entschlossenem Blick auf und drückt das Licht in ihre Brust, in ihre Wunde, direkt zu ihrem Herzen. Die Bestie schreit noch verzweifelter und springt auf sie zu. Sie versucht sich mit ihrer freien Hand zu schützen und akzeptiert schon ihr Ende, als die kreatur 30 Zentimeter vor ihr anhält, ihren klauenbesetzten Schwanz in großen Bogen um sie schwingt und sie damit, mit Zähnen und Krallen bedroht. Doch sie drückt weiter. Das Licht wehrt sich nur mit allen Kräften, schlingt sie in grüne harte Fäden und der entstandene erste Wind dieses Landes wird kalt und unausstehlich. Doch dann hat sie es geschafft, das Licht ist in ihr und die Fäden ziehen sich in die Wunde zurück, doch dann durch jede Ader ihres Körpers. Sie fühlt größere Schmerzen als sie je ein Wesen durch einen Sharaszenen hatte spüren müssen und schreit laut auf, sowie auch das schwarze Wesen. Dann, im Tumult der Schmerzen und der Angst wird alles schwarz. Sie sinkt mit nacktem leuchtendem Oberkörper in dem roten Schnee.
In ihren träumen sieht sie Schlachten und Blut, überall diese schwarzen Wesen, wie sie grüne Lichter schleudern und im Moment deren Aufprälle verschwinden, oder besser gesagt zu jenem werden, den sie anvesiert hatten und an dessen stelle taucht das Wesen auf.